Die ewige Orgie. Flaubert und Madame Bovary.Mario Vargas Llosa
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"Das einzige Mittel, die Existenz zu ertragen, ist, sich in der Literatur wie in einer weigen Orgie zu betäuben." Die libidinöse Beziehung zur Literatur, von der hier Flaubert spricht, kennzeichnet auch die Haltung Vargas Llosas zur 'Madame Bovary'. Zuerst einmal ist der Essay das Bekenntnis des Autors zu seiner Liebe zur Bovary, die ihm mit 23 Jahren Paris und die klassische französische Literatur vermittelte. Dann knüpft Vargas Llosa dort an, wozu Sartre in seiner Monumentalbiographie über Flaubert - die Vargas Llosa bereits verarbeitet hat - nicht mehr gekommen ist, nämlich bei der genaueren erneuten Lektüre der 'Madame Bovary'. . "Die ewige Orgie" ist eine brillante Analyse dessen, was die 'Madame Bovary' zum ersten Roman der modernen Literatur macht: Flauberts neue Beschreibungstechniken, die Behandlung der Zeit, seine technische Erfindung der 'erlebten Rede', die der Literatur erst die Möglichkeit erschließt, geistige und psychische Realität darzustellen und die den 'inneren Monolog' vorbereitet; und das Reich der bürgerlichen Mittelmäßigkeit, die mit Flaubert zu literarischen Ehren kommt, die Geburt des Antihelden, die im Verschwinden der Person bei Beckett oder Nathalie Sarraute endet. In solchem literarischen Kraftfeld zeigt Vargas Llosa Flaubert als Ahnherren der neuen Literatur, dem alle modernen Autoren, Vargas Llosa zuerst, verpflichtet sind. [Klappentext]
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