Erinnerungen eines Psychonauten. CD . Originaltonaufnahmen: Von der Entdeckung entheogener DrogenAudio CD
Auf der CD sind Originalaufnahmen des 1906 in Baden in der Schweiz geborenen Albert Hofmann, des Chemikers, der vor 60 Jahren LSD erfand, zu hören. Die "Erinnerungen eines Psychonauten" umfassen Auszüge aus Reden, Vorträgen, Interviews und ein Gespräch mit Ernst Jünger. Es ist vor allem auch die Persönlichkeit des Albert Hofmann, die in den Tondokumenten aus den Jahren 1992 bis 1996 durchklingt. Noch im hohen Alter spricht er charmant und gewandt; zwar rekapituliert er die Geschichte des LSD nüchtern, aber auch ein wenig respektvoll. . Albert Hofmann liebt die Pflanzen und hat chemisch sein ganzes Leben lang mit ihnen gearbeitet. Auf der Suche nach einem Kreislaufstimulanz hatte er 1938 zufällig LSD synthetisiert.1943 dann entdeckte er im Rahmen seiner Mutterkornforschungen die halluzinogenen Eigenschaften von Lysergsäure-diäthylamid. Es folgten die Erforschung von Psylocibin (Wirkstoff der indianischen Zauberpilze) und von Ololiuqui, ebenfalls eine indianische sakrale Pflanze. Er selbst nennt das etwas spitzbübisch "LSD brachte mir die Pilze ins Haus". Das Ergebnis seiner Forschungsarbeiten ist bemerkenswert: Alle drei Wirkstoffe sind chemisch unglaublich eng miteinander verwandt, und sie sind Hirnwirkstoffen wie beispielsweise dem Serotonin sehr ähnlich. Weil diese Hirnstoffe unser Bewusstsein steuern, vermögen die ähnlich aufgebauten psychoaktiven Stoffe Visionen, mystische Welterfahrungen auszulösen. . Hofmann hatte in seiner Kindheit selbst ein visionäres Erlebnis in der Natur; diese mystische Wirklichkeitserfahrung war auch der Grund, weshalb er Chemiker werden wollte. Bei allem Forschungsinteresse ist Hofmann Mensch geblieben ? und das ist das wirklich Einzigartige und Schöne an diesen Originalaufnahmen. Selbst LSD, von dem er sich wegen des Missbrauchs in der Hippie-Szene mit seinem Buch "LSD ? mein Sorgenkind" distanzierte, lehrte ihn, den Menschen und Chemiker, "dass man offen bleiben muss". Er erzählt, wie er mit vier Psychonauten u. a. mit Ernst Jünger und Rudolf Gelpke 1962 einen praktischen Versuch unternahm, der dem Vergleich zwischen Psylocibin und LSD diente. Voller Achtung berichtet er von seinen Erfahrungen bei einer Cundera-Sitzung im Rahmen seiner Studienreise nach Mexiko. Er weist darauf hin, dass die Indianer daran glauben, dass der Gott durch den Pilz spricht, dass die Cundera Sprachrohr ist. In diesem Zusammenhang betont Hofmann auch den kulturell bedeutsamen Unterschied im Umgang mit der Droge: Indianer bereiten sich auf die Einnahme vor, durch Fasten und Beten. Nur so kann man ihrer Meinung nach in Kontakt mit den Göttern gelangen. Nur so ist eine mystische Erfahrung möglich. . Fazit: Auf diesem Hörbuch werden einzigartige Originalaufnahmen des Chemikers präsentiert. Hofmann lässt die Geschichte des LSD Revue passieren, und dazu gehört auch die Hippiebewegung und ihr unbedachter Umgang mit LSD als bewusstseinserweiterndes, Instrument. Er macht insbesondere auch deutlich, dass die Erlangung ekstatisch-visionärer Zustände kein Humbug ist, sondern auf psychoaktiven Wirkstoffen beruht ? bei den südmexikanischen Indianern genauso wie bei den Menschen, die den Mysterienkult in Eleusis zelebrierten. Im Epilog bekennt Hofmann sich zu einem mystischen Sehen im Sinne Augustinus. Seine Botschaft? Vielleicht nur, dass alles, was aus dem Unterbewussten kommt ? egal ob von alleine oder durch die Einwirkung von Drogen ? in uns ist. Dass wir alle Himmel und Hölle in uns tragen! . Autorenlesung, Spieldauer: ca. 68 Minuten, 1 CD. . -- culture.text
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