Against all Enemies: Der Insiderbericht über Amerikas Krieg gegen den TerrorRichard A. Clarke
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Jeder amerikanische Staatsdiener gelobt bei seiner Vereidigung, sein Land jederzeit und gegen jeden Feind -- Against All Enemies -- zu verteidigen. Richard A. Clarke hat diesen Eid geleistet. Ebenso wie George W. Bush, Dick Cheney, Donald Rumsfeld oder Condoleezza Rice. Doch die haben bei der Erfüllung dieses Schwurs gründlich versagt. Das jedenfalls ist das detailliert begründete Fazit, das Clarke in diesem wohl wichtigsten politischen Buch der Saison 2004 zieht, das er den Opfern des 11. September 2001 gewidmet hat. Wenn sich jemand in Washingtons inneren Zirkeln der Macht auskennt, dann ist es Richard Clarke. Seit seinen Tagen im Stab Ronald Reagans, hat er noch jeder Regierung in gehobenen und höchsten Ämtern gedient. Auch George W. Bush mochte auf Clarkes Mitarbeit nicht verzichten und berief ihn zum "Koordinator für Sicherheit, Infrastrukturschutz und Antiterrorpolitik". Doch wollte dann niemand so recht auf das hören, was Clarke über die Bedrohung zu sagen hatte, die seiner Einschätzung nach von Osama bin Ladens Terror-Netzwerk al-Qaida ausging und wie man ihr begegnen sollte. Wenige Wochen nach den Anschlägen vom 11. September 2001, die nach seiner Überzeugung hätten verhindert werden können, räumte Clarke seinen Posten. . Obwohl man ihm zugesichert hatte, ihm nun endlich die Programme finanzieren zu wollen, die er immer gefordert hatte, konzentrierte sich die Regierung schon bald nach den unerwartet schnellen Erfolgen in Afghanistan wieder auf andere Dinge und rückte den Irak und Saddam Hussein ins Fadenkreuz, von dem doch nach allem, was man wusste, gar keine unmittelbare Gefahr ausging. Als die USA im März 2003 den Krieg gegen den Irak eröffneten, quittierte Clarke den Dienst endgültig -- und begann das Buch zu schreiben, das George W. Bush die zweite Amtszeit kosten könnte. In Amerika war die gesamte Erstauflage -- immerhin 300.000 Stück -- noch am Erscheinungstag ausverkauft! Und das Interesse ist berechtigt: Detailliert legt der Bericht die fortgesetzte und kaum vorstellbare Fahrlässigkeit offen, mit der die US-Regierung vor und nach dem 11. September immerfort die sicherheitspolitisch falschen Prioritäten gesetzt hat (und noch immer setzt). Und dies nachweislich unter Missachtung ihr vorliegender Erkenntnisse. . Auch wenn sie es fortwährend behaupten: Bush, Cheney und Rumsfeld haben weder die Welt, noch Amerika sicherer gemacht. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Statt Amerika vor seinen Feinden zu schützen, wie es ihr Amtseid geböte, schaffen sie ihm sehenden Auges immerfort neue. Einen anderen Schluss jedenfalls lässt die Lektüre kaum zu. --Andreas Vierecke
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