O le tatau - Tatauieren in SamoaFabienne Gsponer
Taschenbuch
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 5.5, Universität Luzern (Kultur- und Geisteswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit tausenden von Jahren existiert im samoanischen Archipel die Kunstform des Tatauierens. Im westlichen Kontext besser bekannt als Tätowieren, bei der permanente Farbmuster mithilfe spezialisierter Instrumene in die Haut eingeschlagen werden. Diese Muster bedecken den halben Körper. Sie werden in äusserst schmerzvollen Ritualen, durch Fachmänner im zeitlichen Abstand von mehreren Wochen am Körper von jungen samoanischen Männern und Frauen ausgearbeitet. Als einzige Tätowierungstradition Polynesiens hat sie seit der Besiedlung der pazi?schen Inselgruppen bis heute fortgehend bestanden. Dies trotz Versuche der Europäer seit der Kolonialisierung und der Missionierung, diese Praktik zu vernichten. Die Muster und Linien der Tätowierung haben wichtige symbolische Bedeutung für die samoanische Bevölkerung, da sie das Wissen ihrer Vorfahren beinhalten. Vor allem unter emigrierten Samoanern wächst das Bedürfnis, als Rückbesinnung auf die eigene Kultur, sich tätowieren zu lassen. In den letzten zwei Jahrzehnten gewann diese Kunstform immer mehr an Aufmerksamkeit. Das Tatauieren erweckte ein weltweites Interesse, dass als ,Tattoo Renaissance' bezeichnet wurde. Verstärkt liessen sich auch Menschen tätowieren, die nicht unmittelbar mit der samoanischen Kultur in Verbindung standen. Dies führte innerhalb der samoanischen Gesellschaft zu starken Kontroversen.
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