Simbabwe. Goldland der Bibel oder Symbol afrikanischer Freiheit?Peter S. Garlake
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Obwohl Groß-Simbabwe als größte und gleichzeitig dramatischste alte Ruinenstätte Afrikas südlich der Sahara betrachtet werden kann, ist das Beweismaterial der Historiker für Ursprung und Zweck äußerst fragmentarisch, oft geradezu verworren und widerspruchsvoll. Die immer wiederkehrende Hauptfrage - Wurde Groß-Simbabwe ohne fremde Hilfe von einheimischen Afrikanern geschaffen? - führte zu einem nicht enden wollenden Streit. Vermutlich hat keine andere vorgeschichtliche Fundstätte so starke, so allgemein gehegte und oft bizarre Emotionen wachgerufen. Es gibt wenig verläßliche, mit einwandfreien Methoden erhobene archäologische Befunde, und in den letzten 80 Jahren haben sich nur drei im Lande ansässige hauptberufliche Archäologen mit der Vor- und Frühgeschichte Rhodesiens befaßt, darunter der Verfasser (1964-1970 dort als Senior Inspector of Monuments). Peter S. Garlake unterwirft auch die Grabungsberichte D. Randall MacIver's (1905) und Ger-trude Caton-Thompson's (1929) einer erneuten Beurteilung. Dabei stützt er sich auf das zunehmende archäologische Wissen über andere Ruinen, Menschengruppen und Kulturen in Rhodesien und Ostafrika, deren Zusammenhang mit der Kultur Groß-Simbabwes sich nun abzuzeichnen beginnt. Er präsentiert alles, was seit den ersten Erwähnungen in portugiesischen Berichten des 16. Jh. an Äußerungen über Simbabwe vorliegt, und setzt sich dann mit Simbabwes Architektur, den früheren Grabungen und Forschungen sowie mit Simbabwes Handel, seinen Traditionen und seiner Geschichte auseinander.
Gestützt auf eigene Forschungen ordnet Garlake dieses Material in weitere soziale und historische Zusammenhänge ein. Damit gibt er eine ausgewogene, an Informationen reiche Antwort auf die Frage nach dem »Geheimnis« Groß-Simbabwes.
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