Nach dem Tod lebt es sich besser. Ein Mallorca-RomanMichael Böckler
Gebundene Ausgabe
Die Leser von Michael Böcklers Roman Sturm über Mallorca werden die Hauptpersonen wiedererkennen. Denn Nach dem Tod lebt es sich besser setzt die Geschichte um den flüchtigen Börsenspekulanten Kay und seine Freundin Dana unmittelbar fort. Erstgenannter wird allgemein für tot gehalten, hält sich aber auf Mallorcas Schwesterinsel Menorca versteckt. Dort widmet er sich ausgiebig den angenehmen Seiten des Lebens, lauscht den Klängen Chopins, liest Bücher über den Erzherzog Ludwig Salvator, gibt sich aufwändigen Kochexzessen hin und trinkt viel guten Rotwein. Doch dann stellt ihm eine spanische Untergrundorganisation nach. . Damit ist auch der Bogen geschlagen zu dem Konzept, das der Autor bereits in mehreren Büchern erfolgreich umgesetzt hat: die Einbettung eines Reise-, Hotel- und Restaurantführers in einen spannenden Kriminalroman. Konkret sieht das dann so aus: Böckler lässt seine Darsteller an den unterschiedlichsten Plätzen Mallorcas und Menorcas agieren, in einer Randspalte werden dazu per Symbol Erklärungen gegeben. Wenn also der böse Don Antonio die gute Dana von den Klippen des Cap Formentor stürzen will, bekommt der Leser sogleich einen "Dieser-Ort-existiert-wirklich"-Hinweis serviert. Und wenn Dana mit dem Spitzenkoch Eckart Witzigmann einen Café cortado zu sich nimmt, wird nebenan definiert, was sich hinter diesem Getränk verbirgt. . Im 70-seitigen "Registro turistico" sind dann alle Anmerkungen, die auch Golfplätze und Kulturgeschichtliches einschließen, noch einmal kompakt zusammengefasst, alphabetisch sortiert und mit allen wichtigen Adressen versehen. Hier stehen auch Originalrezepte von Spitzenköchen wie Gerhard Schweiger, Dieter Sögner oder eben Eckart Witzigmann. Auch wer den ersten Teil der Story nicht gelesen hat, versteht die geradlinige Handlung schnell. Das Wichtigste ist ohnehin, wie die realen Orte und die lukullischen Genüsse beschrieben werden. Und alle Balearen-Fans freuen sich nach der Lektüre noch mehr auf eine Reise dorthin. --Christian Haas
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