Miss, wie buchstabiert man Zukunft?: Als deutsche Lehrerin in JerusalemMargret Greiner
Taschenbuch
Wie die Erfüllung eines lebenslangen Traumes erscheint Margret Greiner die Einladung, für zwei Jahre nach Israel zu gehen. Doch als sie im Oktober 2000 dort ankommt, ist die Intifada ausgebrochen und die Eskalation der Gewalt ist nicht zu stoppen. Zwei Jahre später verlässt sie ihr "gelobtes Land", mit dem Gefühl, einem Albtraum zu entrinnen. Margret Greiner wohnt in einem israelischen Viertel in Jerusalem und unterrichtet an einer palästinensischen Schule in Ostjerusalem -- ein kaum zu bewältigender Balanceakt zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Sie schildert ihr Leben in Jerusalem, den Schulalltag, die Lebenswelt der israelischen Palästinenser und Juden. Schritt für Schritt führt sie den Leser tiefer hinein in den politischen und kulturellen Konflikt, beschreibt, wie Fanatismus, Hass und Angst das Leben in Jerusalem, Betlehem und Ramallah diktieren. Wie Tagebuchnotizen reiht Margret Greiner ihre Erlebnisse aneinander und schildert so die Situation aus einer sehr persönlichen und emotionalen Sicht. Dabei bleibt sie bewusst bei einer Momentaufnahme. Sie versucht nicht, die Herkunft des Konfliktes aus der Geschichte der beiden Völker zu erklären oder ihn in einen Gesamtzusammenhang zu stellen. Das Buch ermöglicht einen Einblick in den für Israelis und Palästinenser zunehmend deprimierenden Lebensalltag. Die Verpackung in kurze Anekdoten hilft dem Leser, sich mit diesem sehr komplexen und düsteren Thema auseinander zu setzen. Es bleibt Margret Greiners hoffnungsloses Fazit: "Im Augenblick muß man fürchten, dass sich die Spirale von Gewalt und Gegengewalt immer weiter hochschraubt und die Region in Chaos und vollständige Zerstörung fällt." --Ute Maatz
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