Klebstoff: RomanIrvine Welsh
Taschenbuch
Ja, es ist richtig: die vier Freunde Billy Birrell, Carl Ewart, Terry Lawson und Andrew Galloway kleben zusammen wie Pech und Schwefel. Gemeinsam in den Sozialwohnungen im Hochhausbezirk des Arbeiterviertels Schemes in Edinburgh aufgewachsen, verlieren sie diesen Zusammenhalt auch dann nicht, als sie schon lange auseinander gegangen sind und sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise entwickelt haben: Birrell zum geschäftstüchtigen Boxer, Ewart zum sensiblen Feigling, Terry zum arbeitsscheuen Sexmonster und Andrew ("Gally") zum Mann, der einem vom übermächtigen Vater bestimmten, selbstzerstörerischen Ehrenkodex frönt. Gally muss deshalb nach einer Schlägerei im Umfeld eines Fußballspiels ins Gefängnis und verliert seine Familie. Aber es ist nicht Klebstoff, der die vier Freunde auch nach ihrer gemeinsamen Jugend in Schemes zusammenhält. Es sind Drogen und Alkohol, Gewalt und Fußball, Sex und Musik -- und der Wunsch, die hoffnungslose Zeit im Arbeiterbezirk hinter sich zu lassen. Dass dies nicht so echt gelingen will, und dass die Situation schließlich doch noch unangenehm in einer explosiven Mischung aus Neid, Eifersucht und Rache eskaliert, dafür sorgt der Meisterautor der Rave-Generation Irvine Welsh (Trainspotting) in seinem vierten Roman. Dabei zeigt sich: Auch wenn die Namen der Drogen und Musikrichtungen durch die jeweils aus Sicht der Freunde beschriebenen Jahrzehnte wechseln -- auf die Trostlosigkeit des Lebens im proletarisch industrialisierten Großbritannien bleibt doch erschreckend gleich. --Isa Gerck
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