Der Brockhaus in zehn BändenGebundene Ausgabe
Im Jahr 2005 feiert der Brockhaus-Verlag sein 200-jähriges Jubiläum. Zeit also, sich schon im Vorfeld durch spektakuläre Aktionen wie das 20-bändige Lexikon -- in Zusammenarbeit mit der Wochenschrift ?Die Zeit? -- und durch neue enzyklopädische Konzepte in (gute) Erinnerung zu bringen. Der Brockhaus in zehn Bänden ist ein besonders gelungenes Beispiel hierfür. ?Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition?. Unter diesem Motto Carl Friedrich von Weizsäckers präsentiert der Brockhaus all jene Informationen, ?die der Leser heute in einem allgemeinen Nachschlagewerk sucht und die nach Meinung der Redaktion den heutigen Stand des Wissens repräsentieren?, und das mit universalem Anspruch und ohne Schwerpunkt in einem bestimmten Bereich. Im modernen Metallic-Design aus ?langlebigem, hochwertigem High-Tech-Einbandgewebe? eingebunden finden sich auf nahezu 7.400 Seiten etwa 150.000 Stichwörter, die mit 14.000 Abbildungen, 400 Tabellen und 200 Bildtafeln versehen sind. ?Modern? gibt sich vor allem das Layout mit seinen 800 graphisch abgesetzten Infokästen auch zu anekdotischem und kuriosem, peripherem Wissen sowie mit 700 Quellentexten und Originalzitaten -- hier hat der Brockhaus offenbar von multimedialen Enzyklopädien wie der Encarta aus dem Hause Microsoft gelernt. Etwas übertrieben für ein Printprodukt wirkt der werbewirksame Begriff der ?Topic Maps? für Einführungen und Verweislisten mit Personen und verwandten Sachbegriffen zu Themen der Kunst und der Musik -- verdankt sich diese Klassifikation doch eher dem aktuellen Gedanken eines digital vernetzten und klug verlinkten ?Semantic Web?. Aber das tut dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. Alles in allem ist der neue Brockhaus also tatsächlich das ideale Nachschlagewerk für Zehnmalkluge geworden, das Tradition und Fortschritt adäquat verbindet. Wem die repräsentative 34-bändige Jubiläums-Brockhaus Enzyklopädie von 2005 zu teuer und das ebenfalls etwa 150.000 Stichwörter beinhaltende Meyers Großes Taschenlexikon in 26 Bänden zu techniklastig ist, der findet im Brockhaus in zehn Bänden eine relativ kostengünstige und universale Alternative. -- Thomas Köster
|