Die Kinder des Kairos.Bernard Fauconnier
Book, Broschiert
Bernard Fauconnier hat mit seinem Roman Die Kinder des Kairos eine vielschichtige Kiminalgeschichte vorgelegt, die sich um die Entdeckung eines exzentrischen Abenteurers und Archäologen Marc Sauguet dreht. Dieser glaubt, aus einer antiken Vase die Stimme der Töpferin aus einer fernen Zeit herauszulesen und wieder hörbar machen zu können. Das ruft einen als ziemlich verschroben, aber auch prominent geltenden Sektenchef auf den Plan. Hauptfigur ist erstaunlicherweise der Autor selbst, der in die Rolle eines Radio-Moderators schlüpft. Die Leserschaft erfährt, daß er den Abenteurer schon lange kennt. Überhaupt baut der Autor die Geschichte sehr langsam auf und beginnt mit der Geschichte der Herstellung eben dieser Vase, die nach über 1.000 Jahren schließlich im britischen Museum landet. Erst in der Mitte des Buches verdichtet sich die Handlung, um dann unablässig und sehr schnell zum dramatischen Höhepunkt zu kommen. Die Kinder des Kairos sind die Sekte, die der später ermordet aufgefundene Diez-Schmid gegründet hat. Der Mörder ist ein Abenteurer, der zunächst mit einem simplen Trick -- er steckt seine Ausweispapiere in die Manteltasche seines Opfers -- erfolgreich den Eindruck vermittelt, er selbst sei der Ermordete. So tarnt er sein eigenes Verschwinden, was seine Ehefrau begreiflicherweise in großes Unglück stürzt. Erst erhält sie die Nachricht der Polizei, daß ihr Mann tot sei, dann muß sie die Leiche identifizieren. Dabei kommt der perfide Trick des Mörders ans Licht. Was diese Sekte letztlich ist, bleibt genauso unklar wie die Motive des Mörders und zwar sowohl für die Bluttat als auch für das Verschwinden. Ebenfalls offen bleibt die Frage, ob die von dem Radio-Moderator sogar gesendete angebliche Stimme der antiken Töpferin letztlich echt ist oder nicht. Überhaupt bleibt unklar, wie Marc überhaupt diese Vase untersuchen konnte. Bernard Fauconnier läßt nach 208 Seiten mehr Fragen offen, als er beantwortet und hinterläßt den Eindruck einer etwas verrückten, aber doch spannenden Geschichte. --Corinna S. Heyn
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