Fotos und Informationen
aus der Oberpfalz (Bayern)

Nabburg

Ein Reisebericht
mit Bildern

Nabburg in der Oberpfalz


Fährt man die A93 von Regensburg nach Weiden, sieht man auf einem Hügel an der Naab die Altstadt von Nabburg liegen. Sie gehört zum Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und zum

Naturpark Oberpfälzer Wald

.
Nabburg - Altstadt
Die Altstadt auf dem langgestreckten Hügel umschließt nicht die Burg, sondern vielmehr war das gesamte Areal innerhalb der Stadtmauern einst Burg und Vorburg. Archäologische Ausgrabungen ergaben, dass die starken Befestigungsanlagen bis auf das 10. Jahrhundert zurückgehen. Die marca Napurch war damals die Hauptbefestigungsanlage für den Bayerischen Nordgau, der einen großen Teil  Oberfrankens umfasste. Die herrschende Adelsfamilie waren die Diepoldinger, auch Ratpotonen oder Rapotonen, die die Besiedelung Nordostbayerns einschließlich des  Fichtelgebirges vorantrieben. Fichtelgebirge und Steinwald wurden damals u.a. von dem Reichsministerialen Otnant von Eschenau verwaltet.
Nabburg - Stadtplan Altstadt und ehemaliges Gebiet der Burg
Bayerischer Nordgau, Abb: Gustav Droysen, 1886
Nabburg - Zwingermauer
Die Burgbefestigung bestand aus einer Hauptmauer und einer vorgelagerten Zwingermauer. Dazwischen verläuft der Zwingerweg. Die heute zu sehenden Mauern sind teilweise in späteren Jahrhunderten auf den alten Befestigungsanlagen gebaut worden. Um die alten Mauern zu erreichen, musste man tief graben.
Nabburg - Zwingerweg
Nabburg - Stadtmauer
Von der

Stadtmauer

hat man einen schönen Blick ins

Naabtal

und den Stadtteil Venedig. Auf den Mauervorsprüngen standen kleine Geschütze, die man Katzenköpfe nennt.
Nabburg - Naabtal und Stadtteil Venedig
Nabburg - Stadtmauer und Zwingermauer
Nabburg - Obertor
Neben dem Obertor hat man 1913 ein größeres Tor in die Stadtmauer gebaut um dem Verkehr mehr Platz zu schaffen.

Das

historische Rathaus

aus dem 15. Jahrhundert mit seinem Türmchen fällt sofort ins Auge.
Historisches Rathaus
Besonders interessant ist die kleine

Nikolauskirche

im Stadtteil Venedig im Naabtal, wegen ihrer Quaderform auch Nikolauskasten oder Nikolai-Kasten genannt. Man nimmt an, dass der Stadtteil nach den  Venedigern benannt wurde. Dies waren im Mittelalter italienische Fernhandels-Kaufleute, oft auch Abenteurer und Glücksritter, die nicht nur Handel betrieben, sondern auch nach Bodenschätzen suchten. Damit diese mit ihren schweren Wagen nicht den steilen Weg zur Altstadt erklimmen mussten, wurden die Waren oft auch hier am Ufer der Naab entladen. Die Kirche diente dann teilweise als Lagerraum, und Nikolaus, der Schutzpatron der Kaufleute, bewachte die Waren.
Nabburg - Nikolauskirche
Das Gebäude stammt aus dem 12. Jahrhundert und trug einst ein Gewölbe. Bei der Sanierung Ende der 60er Jahre wurde eine Flachdecke eingezogen, der Ansatz der Gewölbe ist jedoch noch gut zu erkennen. Zur Lagerung der Waren, besonders des Getreides, war lange Zeit ein Zwischenboden eingezogen und je nach Warenart diente dann eines der beiden Stockwerke als Andachtsraum. Da die seitlichen Gewölbe nur wenig niedriger sind als das Hauptschiff ist sie eine der wenigen erhaltenen romanischen Hallenkirchen. Zeitweise standen an der Kirche zwei Kirchtürme und zu anderen Zeiten war sie auch in Privatbesitz und diente nur als Scheune und Getreidespeicher.
Romanische Nikolauskirche
Empore Steingewölbe mit Würfelkapitellen
Die Empore wurde eindrucksvoll in die Gewölbe und Steinsäulen integriert. Ob hier oben einst die Diepoldinger saßen, ist nicht bekannt. Vielleicht, bevor ihre eigene Burgkapelle fertiggestellt war.

Erwähnenswert sind auch die sonst eher im slawischen Raum verbreiteten Kapitelle mit vielen kleinen Würfeln als Verzierung. Es wurde als Würfelkapitell erklärt, jedoch glaube ich, dass man darunter eher die Kapitelle versteht, die aus einem großen Würfel mit unten abgerundeten Ecken bestehen, also im vorhergehenden Bild.
Mit Würfeln verziertes Kapitell
Zehentstadel
Die Bauern bezahlten die Pacht für ihr Lehen mit dem zehnten Teil ihres Ertrages. Der

Zehentstadel

, in dem diese Waren gelagert wurden, stammt von 1547 und beherbergt heute das

Stadtmuseum

. Es zeigt eine naturkundliche Sammlung und eine historische Abteilung war gerade im Aufbau.
Stadtmuseum - Zehentstadel
Nabburg - Bürgerspital
Daneben steht das

Bürgerspital

von 1420 mit seinem sechseckigen Turm. Damals wie heute diente es als Altersruhesitz für Nabburger Bürger.

Das Zentrum der Burg und wohl auch den ältesten Teil bildet das

Pflegschloss

mit seinem Schlosshof, das in einer Urkunde von König Heinrich I. im Jahr 929 als Marca Nabpurch oder Nab-Burg erwähnt wird. Nach dem Aussterben der Schweinfurter und der Diepoldinger herrschte hier ein Wittelsbachischer Landpfleger. Heute findet man in dem Gebäude das Vermessungsamt.
Nabburg - Pflegschloss
Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist
Nabburg - Stadtpfarrkirche
Die

Gotische Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist

entstand 1290 bis 1349. Sie wurde oft umgestaltet. Der neugotische Hochaltar wurde 1981 wiedererrichtet.
Gotische Stadtkirche
Evangelist Markus - Evangelium
Eines der neugotischen Buntglasfenster zeigt einen geflügelten Löwen. Er soll die Kraft der Auferstehung und Todesüberwindung darstellen und ist in der katholischen Kirche ein Symbol für den  Evangelisten Markus.
Evangelium des Markus - Geflügelter Löwe
Die kleine Kirche

St. Laurentius

aus dem Jahr 1489 ist vermutlich der direkte Nachfolgebau der alten Burgkapelle. Nach der Säkularisierung diente sie zeitweise als Holz- und Kohlenlager. Der Schriftzug des Lutherliedes "Ein feste Burg ist unser Gott" verweist nicht nur darauf, dass sie heute evangelisch ist, auch kurz nach der Reformation bis zum 30jährigen Krieg war Nabburg protestantisch.
Nabburg - Kirche St. Laurentius
Dieser Fallhammer zur Münzprägung aus dem 18. Jahrhundert soll darauf hinweisen, dass in Nabburg im 10. und 11. Jahrhundert Münzen geprägt wurden. Sie trugen die Aufschrift Niupurch civihtas. Auch Pfalzgraf Friedrich ließ später im 16. Jahrhundert hier Batzen prägen. (Ein Heller und ein Batzen...)

Münzfunde im Fichtelgebirge zeugen von diesen Jahrhunderten:  Goldgulden, Kupfermünzen
Fallhammer zur Münzprägung
Bücher über die Oberpfalz
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Freizeit, Sport Haus und Garten
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Erwin's Bücherecke




Weitere Bilder und Informationen über Nabburg finden Sie bei  Sabine

Im Jahr 2008 führte die Exkursion des Arbeitskreises für Heimatforschung Marktleuthen nach  Nabburg und Perschen.